Südamerika quer, Teil 1: Quito bis Brasilien

Teil 1: Von Quito nach Brasilien  

Am Weihnachtstag des Jahres 1541 zogen Gonzalo Pizarro, der jüngere Bruder Francisco Pizarros, und Pater Gasper de Carvajal mit über 300 spanischen Soldaten und 4000 Indianersklaven von Quito den Osthang der Anden hinab in den Regenwald des Amazonas um das sagenhafte Goldland „El Dorado“ und das Land in dem die Zimtbäume wachsen zu finden.  

Nach langem erfolglosem Herumziehen war mehr als die Hälfte der Männer an Malaria erkrankt. Pizarro, selbst malariakrank, beschloss seinen Leutnant Francisco de Orellana, Pater Carvajal und 57 seiner besten Männermit einem selbst gebauten Boot, der „San Pedro“, flussab zu schicken um die Vorräte an Lebensmitteln aufzufrischen. 1000 km flussabwärts, es war noch immer Regenzeit, hatten sie noch immer nichts Essbares in ausreichender Menge gefunden. Eine Rückkehr, gegen die Strömung auf dem immer stärker anschwellenden Fluss zurück zu rudern, war unmöglich. Orellana beschloss ein weiteres Boot, die  "Victoria" zu bauen und die Reise flussabwärts fortzusetzen.  

Die Reise Orellanas war von täglichen Indianerangriffen begleitet. In seinem Tagebuch schreibt Orellana von Indios, welche sie mit einem Regen von Pfeilen überschütteten. Am 24. Juni 1542 berichtet Pater Carvajal in seinem Tagebuch von großen, nackten, hellhäutigen Frauen welche in der vordersten Reihe der Indios kämpfte. Möglicherweise wurde der gute Pater hier zum Opfer seiner eigenen Fantasie, beflügelt vom antiken Mythos der Amazonen. Aber auf seinen Tagebucheintrag hin erhielt der Fluss später seinen heutigen Namen Amazonas. Am 26. August 1542   erreichten die beiden Schiffe unter der Führung von Orellana nach Querung des riesigen Amazonas-Deltas den Atlantik. Nach mehreren Monaten gelang es ihnen, trotz Ihrer wenig seetauglichen Nussschalen, Trinidad, die nächstgelegene spanische Kolonie zu erreichen.  

Die Lektüre einer Zusammenfassung der Tagebücher von Pater Carvajal und R.-W. Fassbender´s Filme „Aguirre“ und "Fitzcarraldo" waren der Anlass für unseren Plan einer Reise auf den Spuren von Francisco de Orellana von Quito zum Atlantik.  



Beste Reisezeit  

Die besten Reisemonate für Amazonien sind August/ September mit nur 7 Regentagen, auch Juli und Oktober mit 9 Regentagen sind geeignet. An „Regentagen“ regnet es nicht durchgehend, es gibt meist heftige aber relativ kurze Schauer. Die Tageshöchsttemperaturen betragen das ganze Jahr über 31 bis 33°C, nachts werden 20 bis 23°C erreicht. Von März bis Juli steigt infolge der Regenfälle in den Anden zwischen Kolumbien und Peru der Wasserspiegel des Amazonas und seiner vielen Nebenflüsse um mehrere Meter an und setzt flache Ufer sowie tiefer gelegene Waldgebiete monatelang unter Wasser.  

Die Anden in Ecuador und die östlichen Landesteile mit dem Regenwald sind von Juni bis September und von Dezember bis März relativ arm an Regentagen. Wichtig bei der Betrachtung von Klimatabellen: Es dauert eine Weile bis das Wasser der im April und Oktober/November in den Anden fallenden Regenfälle den Amazonas erreichen. Es ist auf jeden Fall ratsam die Tabelle der mittleren Wasserstände der Zielorte im Amazonasgebiet zu konsultieren.



Organisation und Planung

Diese Reise erforderte sehr viel Planung und Papierkrieg. Von Europa aus ist dies auch bei excellenten Sprachkenntnisse sehr schwierig bis unmöglich. Es empfiehlt sich einen Organisator vor Ort einzuschalten, z. B. Volker Feser in Quito/Ecuador, der diese Reise möglich machte und  bis Leticia mit dabei war. ( salsa@salsareisen.com )


Kapitel:

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1. Von Quito zum Rio Napo

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2. Richtung Peru mit M/V Jungle Discovery

M/V Junglde Discovery entpuppte sich als eine Art komfortable schwimmende Wildnislodge mit der wir tief in den Yasuni-Nationalpark vorstossen konnten. Ein Highlight waren die Trips in den ursprüngl... weiter

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3. Von der Grenze nach Iquitos

"Bienvenidos hermanos ecuadorianos" (Willkommen ecuadorianische Brüder) schallte uns von den Dörfern am peruanischen Ufer jetzt öfter entgegen. Das Passieren der Grenze war  trotz Papierkrieg... weiter

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4. Iquitos

Iquitos, schillerndes Relikt des Kautschukbooms, ist ein skurriles Fleckchen Erde und die größte Stadt der Welt (ca. 500 000 Einwohner), welche nicht auf der Straße erreichbar ist. Vergammelnde Jug... weiter

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5. Mit El Arca flussab

Mit einem Dampfer wie aus „Fitzcarraldo“ – allerdings ohne Orchester und Arien schmetterndem Tenor– geht es weiter flussab. „El Arca“ ist 3 Stockwerke hoch und hat am Bug einen schattigen Bereich a... weiter

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6. Bei den Boras-Indianern

Es ist offensichtlich: flussab von Iquitos sind wir auf der Touristen-Autobahn. Souvernirverkäufer belagern „El Arca“ wenn immer wir in irgendeinem Dorf anlegen. Ein Besuch in Paranoquiro, einem Do... weiter

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7. Victoria Amazonica

Die Ufer des Amazonas sind dichter besiedelt als die des Rio Napo und zeigen Spuren intensiver Holzgewinnung. Es gibt aber auch noch Reste primären Urwalds mit riesigen Bäumen. Unser Guide... weiter

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8. Am Trapeco Amazonico

Das "Trapecio Amaconico", ist der Punkt, an dem sich die Grenzen von Peru, Kolumbien und Brasilien am Amazonas treffen. „El Arca“ legt in Santa Rosa am peruanischen Ufer an. Nach beeindruckend weni... weiter

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9. Tiere unterwegs

Nicht alle Bilder dieser Serie sind in freier Wildbahn entstanden. Einige stammen aus dem sehenwerten kleinen Zoo von Iquitos.

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