Die Ufer des Amazonas sind dichter besiedelt als die des Rio Napo und zeigen Spuren intensiver Holzgewinnung. Es gibt aber auch noch Reste primären Urwalds mit riesigen Bäumen. Unser Guide folgt mit dem Kanu einem vom Hochwasser überflutetem Pfad tief hinein in den ursprünglichen Regenwald zu einem Teich voller riesiger „Victoria Amazonica“ Wasserlilien. Die Blätter mit ihren hoch gebogenen Rändern sind bis zu 2 m im Durchmesser groß und können ein großes Gewicht tragen (- bis zu 50 kg!). Nach einem Marsch durch dichtes Unterholz stossen wir in der Nähe auf die Spuren von Holzfällern: Ein gefällter Urwaldriese liegt in der durch seinen Fall erzeugten Schneise. Die Holz-Wilderer haben den Stamm zwei- dreimal durchgeschnitten und festgestellt dass er innen morsch war.
Es folgt eine Visite bein Vater von ..., der auf einem gerodeten Stück Land im Regenwald Zuckerrohr anbaut. Daraus brennt er mit seiner Einfach-Destille eine Art Rum. Nicht sehr stark, nur etwa 25 vol.%, aber weich und rund, genau richtig für einen guten Caipirinha! Er verkauft seinen Stoff pur oder gemischt mit Ingwer und Obst-Syrup. Ganz besonders stolz aber ist er auf seinen Bestseller, angesetzt mit 9 verschiedenen Kräutern. Mit Vertraulichkeit heischender Mine nimmt er mich beiseite um mir im Flüsterton anzuvertrauen: „ich nenne es Jungle-Viagra“. Hmmm.