Die Puna: Wüste, Salz und Sonne

4. Durch die Siloli-Wüste

Vergrößern
Fahrspuren ins Nirgendwo
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: f/4.0 ISO: 200 Exposure: 1/1500 Flash: On
Arbol de Pietra
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: f/8.0 ISO: 200 Exposure: 1/1000 Flash: On
Der Vukan Ollagüe
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: f/4.0 ISO: 200 Exposure: 1/4000 Flash: On
Bizzare Felsen am Fusse des Ollagüe
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: f/22.0 ISO: 200 Exposure: 1/90 Flash: On
Laguna Hediodonda
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: f/22.0 ISO: 200 Exposure: 1/90 Flash: On
Laguna Verde
Camera: Leica Camera AG - R8 - Digital Back DMR Aperture: N/A ISO: N/A Exposure: N/A Flash: N/A
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: f/2.8 ISO: 100 Exposure: 1/400 Flash: N/A
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: f/2.8 ISO: 100 Exposure: 1/1250 Flash: N/A
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: N/A ISO: N/A Exposure: N/A Flash: N/A
Laguna Colorada
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: N/A ISO: N/A Exposure: N/A Flash: N/A
Flamingos in der Laguna Colorada
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: N/A ISO: N/A Exposure: N/A Flash: N/A
Eingang zur Hölle, die kochenden Schlammtöpfe
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: f/9.0 ISO: 100 Exposure: 1/400 Flash: N/A
Kochender Schlamm am Sol de Manana
Camera: Canon - EOS 5D Mark II Aperture: N/A ISO: N/A Exposure: N/A Flash: N/A
Hotel de Desierto im Herzen der Siloli-Wüste
Camera: Canon - EOS 5D Mark III Aperture: f/8.0 ISO: 100 Exposure: 1/250 Flash: N/A
Spektakulär: Sonneenuntergang über der Kordillera
Camera: Canon - EOS 5D Mark II Aperture: f/4.0 ISO: 160 Exposure: 1/40 Flash: N/A
Die Farben der Wüste
Camera: LEICA - DIGILUX 3 Aperture: f/2.8 ISO: 100 Exposure: 1/1000 Flash: N/A

Vom Südrand des Salar de Uyuni führt eine abenteuerliche Piste durch die wahrscheinlich großartigste Zone der Puna im „wilden Süden“ Boliviens. Die Route führt, immer parallel zu den Bergen und firnbedeckten Vulkanen der Westkordillere, durch eine surreale Landschaft mit farbigen Seen, bizarren Steinformationen und Wüstentälern. Ganz erloschen sind die Feuerberge noch nicht: hier und da sprühen Geysire über Sinterformationen und am Sol de Mañana umwehen höllische Schwefelschwaden die brodelnd kochenden Schlammtöpfe zwischen den Fumarolen.

Die Piste verläuft über den Salar de Chiguana, überquert die Eisenbahnstrecke von Uyuni zur Hafenstadt Calama in Chile und windet sich durch bizarr erodierten Felsen vor der Pyramide des Vulkans Ollagüe nach Süden. In den Lagunas Hediodonda und Canapa „fischen“ hochbeinige Flamingos mit ihren Schnäbeln im eisigen Brackwasser nach Algen und Diatomeen.

Mitten in der Siloli Wüste, deren öde Weite dem Auge wenig Widerstand bietet, hat der vom ewig wehenden Wind getragene Wüstensand den Arbol de Pietra – er sieht wirklich aus wie ein Baum aus - aus einem Felsblock gefräst. 50, 100 parallele Fahrspuren durchziehen den gelblich grauen Sand. Ab und zu zweigt eine Spur ab und verschwindet in den Hügeln. Spätestens hier beginnt man die Ortskenntnis des Fahrers/Guides zu schätzen: wer der falschen Spur folgt wird irgendwann von finster blickenden Grenzsoldaten zurückgeschickt oder endet in einem gottverlassenen kleinen Bergarbeiterdorf, falls er nicht schon vorher mit leerem Tank liegen bleibt.

Nur 60 oder 80 cm ist die Laguna Colorada tief. Ihr mineralreiches Wasser ist von Algen und Plankton rostrot gefärbt. Blendend weiße Ufer und Inseln aus Borax und Gips bilden einen unwirklichen Kontrast. Wären da nicht die gemächlich dahinwatenden Flamingos, man könnte meinen mitten in einem Fehlfarbenfoto der Welt zu stehen.

Das „Hotel de Desierto“ steht in knapp 5000 m Höhe auf einem sanft geneigten Hang der absolut kahlen Berge, die orange-gelb-braun im violetten Licht der Höhe leuchten. Struktur erhält die Landschaft durch schwungvoll die Topografie nachzeichnende Bänder aus unterschiedlich hellem Erosionsmaterial und vom Licht der tief stehenden Sonne gezeichneten Schatten. Das Klima hier ist extrem, selbst für die Puna. Kaum verschwindet die Sonne unter dem Horizont und sorgt für einen spektakulären Sonnenuntergang, herrscht Eiseskälte. Innerhalb weniger Minute sinkt die gefühlte Temperatur um zwanzig Grad, es ist, als wäre man in eine Tiefkühlkammer getreten. Nachts fordert die Höhe ihren Tribut: Kopfweh stellt sich ein, der Puls beschleunigt sich, Kurze Schlafphasen wechseln mit Aufwachen unter Atemnot, auch die gelegentlichen Sauerstoffduschen aus der Flasche bringt nur kurzzeitig Abhilfe. Es gibt nicht viel Erholung in der Nacht. Am Morgen verursacht der Versuch vorübergebeugt die Schnürsenkel zu öffnen Schwindel.

Das flimmernde milchig blau-grüne Wasser der 4400m hoch gelegenen Laguna Verde zu Füssen des Vulkans Licancabur enthält derart viel Blei, Arsen, Schwefel und Kalziumkarbonat, dass es erst unterhalb von -20°C gefriert. Der See im südwestlichsten Zipfel Boliviens und der Licancabur, ein Opferberg der Inka, sind der Abgesang auf drei Tage Fahrt durch ungezähmte Natur der Puna.

Bei Hito Cajon trifft die Piste auf die Strasse über den Paso Jama, hinüber in das Altiplano Nordargentiniens oder hinunter ins, mit 2500m in vergleichsweise in erträglicher Höhe gelegene, San Pedro de Atacama mit seiner typisch indianischen Adobe-Lehm-Kaktusholz-Architektur. Ausserhalb von San Pedro warten die spektakulär erodierte Cordillera del Sal und als Höhepunkt die Geysire und Sinterterassen auf dem Gipfel des Vulkans Tatio.

3. Salar de Uyuni

Der Salar de Uyuni ist der größte der charakteristischen abflusslosen Salzseen der Puna. In ihnen sammeln sich die Schmelzwasser der Anden und hinterl... weiter