Der Salar de Uyuni ist der größte der charakteristischen abflusslosen Salzseen der Puna. In ihnen sammeln sich die Schmelzwasser der Anden und hinterlassen beim Verdunsten ihre Salzfracht. Der Salar de Uyuni, das sind mehr als zehntausend Quadratkilometer reines Kochsalz. Im Dörfchen Colchani, 20 km von Uyuni am Ufer des Salzsees gelegen, ist Salz die Haupteinnahmequelle der Dorfbewohner. Mit der Hacke wird die Oberfläche des Salar aufgeschlagen, das Rohsalz auf konische Haufen geschippt und später auf Lastwagen ins Dorf geschafft. Dort wird es in den kleinen Familienbetrieben getrocknet gemahlen und in Säcke gepackt. Ungefähr einen Euro gibt es für 50 Kilo, in La Paz wird es für das Doppelte verkauft.
Abseits der Uferzone ist der Salar de Uyuni eine noch ziemlich unberührte brillantweiße Wüste mit intensivblauem Himmel. Zu Beginn der trockenen Zeit erstarrt die von den Regenfällen aufgeweichte Oberfläche zu einer betonharten Ebene, aus von wenige Millimeter hohen Salzwülsten begrenzten, vieleckigen Pfannen. Hier ist das von den Salzkristallen reflektierte, gleißende und in dieser Höhe ohnehin schon sehr starke, Sonnenlicht nur mit einer Sonnenbrille zu ertragen. Eine dunkle Spur aus Reifenabrieb markiert in der weißen Wüste die Piste hinüber zur Isla de los Pescadores (alias Incahuasi), auf der uralte baumstammdicke, bis zu 10 Meter hohen Trichoreus Kakteen wachsen.